Ich steh also dort in Doha, eine Stadt die ich mir bis vor einer Woche nur irgendwie abstrakt vorgestellt hab, warm, modern, ein bissl futuristisch vielleicht. Und plötzlich war ich mittendrin, weil ich meinen alten Freund besuchen wollte, den ich seit Jahren nicht mehr gesehen hab. Sahik mal vor Jahren auf einem Event kennengelernt und man war sich sofort sympatisch. Kein Wunder also, wie schnell man sich wieder vertraut fühlt, obwohl alles rundherum komplett neu ist. Weil ein kleiner Kulturschock war das schon für euren Daminus.
Gleich am ersten Tag sind wir durch dieses überraschend ruhige Viertel spaziert, wo die Häuser aussehen wie frisch aus Italien importiert. Die Farben, die kleinen Balkone, das Wasser das sich spiegelglatt zieht. Genau so schaut es auf dem Foto aus, das ich gleich am Anfang gemacht hab. Ich war ein bissl baff, weil ich nicht erwartet hatte, in Katar so eine Kulisse zu finden. Wir haben uns dann einen Kaffee geholt und sind am Kanal entlanggeschlendert, eher langsam, weil die Hitze doch recht gnadenlos war.

Richtig hängen geblieben ist aber mein Besuch im Souq Waqif. (Tolle Infos übrigens auch auf der offiziellen Tourismus Seite von Doha). Die Stimmung dort hat mich total erwischt. Abends ist es lebendig aber nicht hektisch, die Gerüche von Gewürzen schweben durch die Luft, und überall liegen farbenfrohe Teppiche und Stoffe herum. Genau wie auf dem Bild, das ich dort aufgenommen hab. Ich hab minutenlang zugeschaut, wie ein älterer Verkäufer geduldig einem kleinen Buben erklärt hat, woher diese Muster kommen. Irgendwie berührend, obwohl ich nur die Hälfte verstanden hab.

Was ich nicht gewusst hab, und das hat mich wirklich überrascht. In Doha ist Alkohol öffentlich tabu. Also hat man mir zum Abendessen alkoholfreien Wein angeboten. Ich hab zuerst gelacht, weil ich mir nicht vorstellen konnte dass das schmeckt und dann hab ich probiert, und ehrlich gesagt, der war gar nicht schlecht. Macht ja Sinn, wenn es Bier ohne Alkohol gibt, warum nicht auch Wein. Aber ich hab’s wirklich nicht am Radar gehabt. Hab ein wenig recherchiert und ein paar alkoholfreie Weine auf Weinonaut gefunden. Und mir auch für zu Hause für spezielle Anlässe 2 Flaschen online bestellt. Man lernt echt nie aus.

Am letzten Abend sind wir nochmal durch den Souq gegangen, und ich wollte unbedingt ein Foto vom nächtlichen Platz machen, der wirklich beeindruckend beleuchtet ist. Während wir dort standen, hat plötzlich ein kleiner Windstoß all die Lichter im Wasser zum Flimmern gebracht. Mein Freund hat mich angeschaut und gesagt: „Siehst, Doha verabschiedet sich von dir.“ Und irgendwie hat sich das richtig angefühlt, fast kitschig, aber schön.
Hier noch ein paar wahllos ausgesucht Schnappschüsse. Echt toll, das Land. Super interessant.



Ich hoffe wirklich, dass ich bald wieder zurückkomme. Es gibt noch so viel zu sehen!

